Staus auf deutschen Autobahnen

Staus auf deutschen Autobahnen

Infografik Nr. 400571

Staus auf den Autobahnen gehören zum Alltag der Verkehrsteilnehmer. Baustellen zur Sanierung und Erweiterung der bestehenden Autobahnen schaffen zunächst noch zusätzliche Engpässe. Unter den Bundesländern ist Nordrhein-Westfalen regelmäßig am stärksten durch Staus belastet. Die Staustatistik des ADAC zeigt, auf welchen Autobahn-Abschnitten es am meisten klemmt.

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Das Risiko, auf der Autobahn in einem Stau stecken zu bleiben, ist nach wie vor hoch. Dem Vor-Corona- Niveau des Jahres 2019 näherte sich die Staubilanz des Jahres 2023 nach einigen deutlich schwächeren Jahren wieder an. Nach Berechnungen des ADAC gab es im Durchschnitt rund 1400 Staus pro Tag. Addiert man die Länge aller Staus im Verlauf des Jahres, kommt man auf 877 000 Staukilometer. Das entspricht etwa dem 22-fachen Erdumfang. Die Dauer der Staus summierte sich auf insgesamt 427 000 Stunden. Aufgrund der Stauzeiten entstehen der deutschen Volkswirtschaft jährlich Milliardenverluste. Und auch die staubedingten Umweltbelastungen fallen schwer ins Gewicht.

Hauptursache für das Entstehen von Staus ist das hohe Verkehrsaufkommen, bedingt durch die stetig steigende Zahl von Kraftfahrzeugen auf den deutschen Straßen und die langfristige Zunahme der gefahrenen Autobahn-Kilometer. Nach Einschätzung des baden-württembergischen Verkehrsministers sind 40% der Staus darauf zurückzuführen. Weitere 30% werden durch Unfälle und Pannen hervorgerufen und noch einmal 30% durch Autobahnbaustellen, die den Verkehrsfluss behindern. 2023 waren im deutschen Autobahnnetz stets zwischen 800 und 1500 Baustellen gleichzeitig in Betrieb. Ausbau und Sanierung von Straßen, so notwendig sie sind, haben zunächst einmal zusätzliche Engpässe und Verkehrsstockungen zur Folge.

Die Verkehrspolitik will durch Abkürzung der Planungs- und Genehmigungsprozesse dafür sorgen, dass Baumaßnahmen an Autobahnen schneller als bisher vorangehen. Das im Herbst 2023 verabschiedete Genehmigungsbeschleunigungsgesetz sieht vor, dass für wichtige Vorhaben aufgrund „überragenden öffentlichen Interesses“ rascher grünes Licht gegeben werden kann. Um die Bauphase abzukürzen, käme eine Verlängerung der Arbeitszeiten durch Schichtbetrieb in Frage. Staus sollen durch Verkehrsbeeinflussung möglichst vermieden werden.

Unter den Bundesländern ist Nordrhein-Westfalen regelmäßig am stärksten durch Staus belastet. 2023 wurde dort mehr als ein Drittel (34%) aller Staustunden erfasst. Besonders betroffen waren die Verbindungen zum Großraum Köln, auf die allein drei der zehn stauanfälligsten Abschnitte auf den deutschen Fernautobahnen entfielen. An zweiter Stelle unter den Bundesländern stand Bayern mit 15 % aller Staustunden. Hier kam es vor allem auf der Autobahn A3 bei Passau und zwischen Nürnberg und Würzburg sowie auf der A8 Salzburg-München zu Zeitverlusten. Die längsten Stauzeiten je Autobahn-Kilometer gab es auf dem kurzen Abschnitt zwischen dem Kreuz Schönefeld und dem Dreieck Spreeau südlich von Berlin.

Ausgabe: 03/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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