Die Älteren im Arbeitsleben

Die Älteren im Arbeitsleben

Infografik Nr. 726290

In der EU soll der Anteil der Beschäftigten an der Bevölkerung im Alter zwischen 20 und 64 Jahren bis 2030 auf 78 % ansteigen. Um das zu erreichen, müssten die Älteren im Vorrentenalter zwischen 60 und 64 in größerem Umfang als bisher berufstätig sein oder bleiben. Dabei gibt es derzeit große Unterschiede zwischen den einzelnen EU-Ländern. Wo steht Deutschland im Vergleich?

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Auf Grund seiner demografischen Entwicklung ist Europa zunehmend mit den Problemen einer alternden Gesellschaft konfrontiert. Obwohl ältere Menschen ab 60 Jahren inzwischen schon mehr als ein Viertel (27 %) der EU-Bevölkerung ausmachen und dieser Anteil weiter ansteigt, sind die meisten EU-Länder noch ungenügend darauf eingestellt. Wenn aber die wirtschaftlich aktive Erwerbsbevölkerung schrumpft, ist ein Rückgang der Wirtschaftsleistung auf längere Sicht kaum zu vermeiden. Auch droht eine Schieflage im Beschäftigungs- und Sozialsystem, weil die Bevölkerungsgruppen im jüngeren und mittleren Alter damit überfordert sind, für die wachsende Schicht der Senioren mit- und vorzusorgen.

Trotzdem leisten sich viele Länder noch immer den Luxus, ältere Arbeitskräfte zu früh aus dem aktiven Arbeitsleben zu verabschieden und damit auf ihr Leistungspotenzial zu verzichten. Häufig lädt die Arbeitsund Sozialgesetzgebung förmlich dazu ein, dass Unternehmen noch leistungsfähige Mitarbeiter aufs Altenteil abschieben und Beschäftigte die Arbeitswelt vorzeitig in Richtung Rente verlassen. Es fehlt auch fast überall noch an einem altersgerechten Arbeitsplatzmanagement, das eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit bei gleitender Anpassung der Leistungsanforderungen ermöglichen würde.

Die EU versucht dem entgegenzusteuern. Mit ihren beschäftigungspolitischen Leitlinien will sie erreichen, dass die Beschäftigtenquote der 20- bis 64-Jährigen in der EU bis 2030 auf mindestens 78 % ansteigt. Dies setzt voraus, dass auch die älteren Jahrgänge ihren Platz im Arbeitsleben einnehmen und behalten. In der jüngeren Vergangenheit war die Beschäftigungsentwicklung in der EU bis 2013 noch durch die Nachwirkungen der Finanzkrise und der Staatsschuldenkrise beeinträchtigt. Dann setzte eine deutliche Aufwärtsbewegung ein, die erst durch die Corona-Pandemie unterbrochen wurde. Der Rückschlag des Jahres 2020 wurde bereits im Folgejahr wieder aufgeholt: 2021 stieg die Beschäftigtenquote auf den bisherigen Rekordwert von 73,1%.

Ein wichtiger Teilaspekt dieser Entwicklung war die zunehmende Erwerbstätigkeit der Jahrgänge im Vorrentenalter zwischen 60 und 64 Jahren. Waren 2010 im EU-Durchschnitt erst 28,4 % dieser Altersgruppe erwerbstätig, so kletterte diese Quote 2021 auf 46,4 %. Die Unterschiede zwischen den einzelnen EU-Ländern blieben allerdings groß: Während in Schweden rund 68 % der 60- bis 64-Jährigen einer Beschäftigung nachgingen, waren es in Luxemburg nur 21 % und in Rumänien knapp 28 %. Deutschland belegte mit 61,1 % (gegenüber 41,1 % im Jahr 2010) den fünften Rang in der EU.

Ausgabe: 01/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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