Mobil telefonieren

Mobil telefonieren

Infografik Nr. 431601

Das ZAHLENBILD zeichnet die Entwicklung der Mobilfunk-Standards seit 1992 nach und zeigt die Anzahl der Mobilfunk-Nutzer/-innen und das Volumen des Datenverkehrs. Jetzt herunterladen!

Welchen Download brauchen Sie?

Im Mobilfunk werden Tonsignale nicht über Kupfer- oder Glasfaserkabel, sondern drahtlos... mehr
Mehr Details zu "Mobil telefonieren"

Im Mobilfunk werden Tonsignale nicht über Kupfer- oder Glasfaserkabel, sondern drahtlos per Funk übertragen. Voraussetzung ist ein flächendeckendes Mobilfunknetz, dessen Areal sich in viele kleinere Gebiete, sogenannte Funkzellen, unterteilt. So können die in einem Teilgebiet genutzten Funkfrequenzen parallel dazu auch in anderen, weiter entfernten Gebieten verwendet werden. Wird die Teilnehmerzahl in einem Gebiet zu groß, kann es in mehrere neue Funkzellen zerlegt werden. Die ersten Mobilfunksysteme dieser Art wurden in den 1970er und 1980er Jahren in Japan, Nordeuropa, den USA und Großbritannien eingerichtet. Deutschland schloss sich 1985 mit der Einführung des C-Netzes an. 1988 einigten sich die europäischen Telefongesellschaften auf einen digitalen Mobilfunkstandard (GSM). Auf dieser Basis wurden in Deutschland 1992 zwei digitale Mobilfunknetze im Frequenzbereich von 900 MHz in Betrieb genommen (D1, D2). Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich eine stürmische Nachfrage nach dem neuen Dienst, begünstigt durch die Liberalisierung des Mobilfunkmarkts, die einen lebhaften Preiswettbewerb zur Folge hatte. Zwei weitere Mobilfunknetze, im 1800-MHz-Bereich, wurden 1994 bzw. 1998 eingerichtet (E1, E2).

Im GSM-Standard konnten auch schon Textnachrichten (SMS) und Daten übermittelt werden, allerdings nur begrenzt. Die technische Entwicklung ging deshalb dahin, die Übertragungsleistung zu steigern und so auch höherwertige Dienste (z.B. Internet, Bild- und Videoübertragung) per Handy zu ermöglichen. So wurde der GSM-Standard seit 2000 durch GPRS erweitert, das höhere Übertragungsraten und eine effizientere Nutzung der Übertragungskanäle ermöglichte. Seit 2004 ist in Deutschland der UMTS-Standard verfügbar. Diese Technik, die auch als dritte Mobilfunkgeneration (3G) bezeichnet wird, bringt das mobile Internet aufs Handy. 2011 wurde ein noch leistungsfähigerer Mobilfunkstandard eingeführt. Der UMTSNachfolger LTE basiert auf ähnlichen Übertragungsstandards wie UMTS, kann aber in kürzerer Zeit größere Datenmengen übertragen. Damit zielt LTE vor allem auf mobiles Entertainment wie mobiles TV, Videokonferenzen, Gaming oder mobiles Internet. 2014 folgte LTE Advanced mit dem Mobilfunkstandard 4G. Als Zukunftstechnologie gilt 5G – es ist noch schneller, erfordert aber engmaschigere Funknetze.

Mit dem Boom von Smartphones und Tablet-PCs wuchs auch der Datenverkehr im Mobilfunk rapide an: Wurden 2008 erst rund 11 Mio GB übertragen, lag das Datenvolumen 2020 schon bei mehr als dem 360-fachen (3972 Mio GB). Der steile Anstieg 2020 erklärt sich auch durch die Corona-Pandemie, die durch Homeoffice und Abstandsregeln zu mehr geschäftlichem wie privatem Online-Verkehr führte.

Ausgabe: 06/2021
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
Zuletzt angesehen