Freiwilliges Engagement

Freiwilliges Engagement

Infografik Nr. 253148

In der heutigen Zeit werden Leistungen oft nur anerkannt, wenn sie sich in barer Münze auszahlen. Trotzdem gibt es unter den Bundesbürgern eine große Bereitschaft, sich für andere zu engagieren, o ...

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In der heutigen Zeit werden Leistungen oft nur anerkannt, wenn sie sich in barer Münze auszahlen. Trotzdem gibt es unter den Bundesbürgern eine große Bereitschaft, sich für andere zu engagieren, ohne dass sie daraus materiellen Gewinn ziehen. Diese Bereitschaft ist abzulesen am Austausch privater Hilfeleistungen unter Verwandten, Nachbarn und Freunden. Sie zeigt sich aber auch am vielfältigen freiwilligen Engagement. Dabei lassen sich verschiedene Formen unterscheiden: • die traditionelle, an die Mitgliedschaft in einer Organisation (Verein, Kirche, Gewerkschaft, Partei usw.) geknüpfte ehrenamtliche Mitarbeit, • die sogenannte Freiwilligenarbeit als individuelle, spontan geleistete Hilfe auf Gegenseitigkeit (z.B. im Freizeitbereich, in Schule und Kindergarten) oder • das am Gemeinwohl und am Gedanken der Solidarität orientierte bürgerschaftliche Engagement.

Für Deutschland liefert eine regelmäßig im Auftrag des Familienministeriums durchgeführte Repräsentativbefragung, der sogenannte Freiwilligensurvey, einen Überblick über das gesamte Spektrum freiwilligen Engagements. Die jüngsten Ergebnisse für das Jahr 2014 zeigen, wie groß die Bereitschaft der Bürger ist, freiwillige Aufgaben zu übernehmen: Mehr als zwei Fünftel (44 %) der Bevölkerung ab 14 Jahren engagierten sich freiwillig. Das entsprach 30,9 Millionen Menschen. Seit 1999, dem Jahr der ersten Befragung, ist der Anteil der freiwillig Engagierten deutlich gestiegen: Damals lag er bei nur einem Drittel (34 %). Der Freiwilligensurvey führt dies u.a. auf die stärkere Thematisierung freiwilligen Engagements in der Öffentlichkeit zurück, aber auch auf eine allgemein gestiegene Bildung.

Denn zwischen Bildungsgrad und freiwilligem Engagement besteht ein enger Zusammenhang. So waren von den Befragten mit niedriger Bildung kaum mehr als ein Viertel (28 %) freiwillig engagiert, bei denen mit hoher Bildung jedoch über die Hälfte (52 %). Auch das Geschlecht macht einen Unterschied: Frauen sind etwas seltener freiwillig engagiert als Männer (42 % gegenüber 46 %). Der Blick auf die Altersgruppen zeigt, dass das freiwillige Engagement bei den Jugendlichen und im mittleren Alter (40-49 Jahre) mit über 48 % am höchsten ist. In der Familiengründungsphase (25-34 Jahre) sinkt die Beteiligung vorübergehend auf bis zu 40 % ab. Ein deutlicher Rückgang (auf 26 %) zeigt sich aber erst im Alter ab 75 Jahren.

Ein freiwilliges Engagement kostet Zeit. Die meisten Engagierten (58 %) wenden pro Woche nicht mehr als zwei Stunden für ihre Tätigkeit auf. Ein Viertel (24 %) investiert jedoch drei bis fünf Stunden pro Woche und 18 % sogar mehr als sechs Stunden.

Ausgabe: 02/2018
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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