Entwicklung der Masseneinkommen

Entwicklung der Masseneinkommen

Infografik Nr. 491145

Die "Masseneinkommen" (Nettolöhne und soziale Geldleistungen) sind die finanzielle Lebensgrundlage der unteren und mittleren Bevölkerungsschichten. Wie entwickelten sie sich und was ließ die Inflation von ihnen übrig? Zahlen für die Jahre 2006 bis 2023!

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Nach dem Ende des Booms der Jahre 2000/2001 durchlief die deutsche Wirtschaft eine lange Phase der Stagnation. Darunter litten gerade die Normalhaushalte, deren Konsum sich in dieser Zeit kaum veränderte. Die Gründe dafür lagen in der Entwicklung der Einkommen, speziell der sogenannten Masseneinkommen, die rund drei Viertel des verfügbaren Einkommens aller Privathaushalte ausmachen. Sie setzen sich zusammen aus den ● Nettolöhnen und -gehältern und den von den Haushalten empfangenen ● monetären Sozialleistungen (darunter Renten und andere Geldleistungen der Sozialversicherung, Pensionen, Leistungen privater Sicherungssystem) abzüglich ● der Abgaben auf soziale Leistungen und der verbrauchsnahen Steuern. Einkünfte aus Unternehmensgewinnen und Kapitalerträge bleiben dabei ausgeklammert. Die Masseneinkommen repräsentieren im Kern somit die finanzielle Lebensgrundlage der unteren und mittleren Bevölkerungsschichten.


Wie aus den Datenreihen des Statistischen Bundesamts hervorgeht, wuchsen die Masseneinkommen 2002-2006 nur in kleinen Schritten – ein Ergebnis des gebremsten Lohnanstiegs, des zeitweiligen Beschäftigungsrückgangs und politischer Maßnahmen zur Dämpfung der Sozialausgaben. Ab 2008 nahmen sie dann wieder stärker zu. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg bis 2019 in ununterbrochener Folge und mit ihr die Summe der Löhne und Gehälter. Zwar stockte die Entwicklung während der Finanzkrise (2009) und der Eurokrise (2013) noch einmal, aber ein Rückschlag blieb auch in diesen Jahren aus.


Auf Grund der steigenden Verbraucherpreise hatten die Masseneinkommen 2003-2008 allerdings kontinuierlich an Kaufkraft verloren und übertrafen erst 2012 wieder das Kaufkraftvolumen des Jahres 2002. Für die Lohn- und Rentenempfänger endete damit ein Jahrzehnt gleichbleibender oder gar schrumpfender Realeinkommen. Hatte der private Konsum zuvor über lange Zeit nur wenig zum Wirtschaftswachstum beigetragen, so kam ihm ab 2011 wieder eine wichtigere Rolle zu: Die Konsumausgaben entwickelten sich zu einer stabilen Stütze der Konjunktur.


Die wirtschaftliche und politische Entwicklung der Jahre 2020-2023 – mit Corona-Pandemie, Ukrainekrieg, schwächelnder Weltkonjunktur und hoher Inflation – setzte diesem Aufwärtstrend aber ein Ende. Zwar kletterten die Masseneinkommen in nominaler Betrachtung weiter. Berücksichtigt jedoch man den Anstieg der Verbraucherpreise, so stagnierten sie 2021 und gingen 2022 deutlich zurück. Auch 2023 hatten sie ihren realen Höchststand noch nicht wieder erreicht.

Ausgabe: 02/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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