Krankenhäuser in Deutschland

Krankenhäuser in Deutschland

Infografik Nr. 141258

Mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (2020) investiert der Bund 3 Mrd Euro in die Digitalisierung an den Krankenhäusern. Das während der Corona-Pandemie beschlossene „Sofortprogramm Pflege“ (2020) soll die Personalausstattung und die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte an Krankenhäusern (und in Altenheimen) verbessern.

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Im viergliedrigen System des deutschen Gesundheitswesens – mit ambulanter und stationärer Versorgung, Rehabilitation und Pflege – sind die Krankenhäuser in erster Linie dafür zuständig, Patienten mit schwereren Gesundheitsstörungen für längere Zeit aufzunehmen, um Krankheiten oder Körperschäden zu diagnostizieren und zu behandeln. Die Bedeutung des Krankenhaussektors geht schon daraus hervor, dass auf ihn etwa ein Viertel der Gesundheitsausgaben in Deutschland entfällt (2018: 93,5 Mrd €).

Vor dem Hintergrund allgemeiner Mittelknappheit war die stationäre Krankenversorgung seit den 1990er Jahren starken Veränderungen unterworfen. Die Gesundheitsreform 2000 leitete den Übergang vom Kostendeckungssystem zu einem stärker leistungsorientierten Vergütungssystem ein. Ab 2004 mussten alle Krankenhäuser zur Abrechnung über Fallpauschalen übergehen. Diese und andere Reformmaßnahmen führten zu einer „Marktbereinigung“ durch den Abbau von Kapazitäten. So sank die Zahl der Krankenhäuser durch Schließungen und Zusammenlegungen zwischen 1992 und 2018 von 2 354 auf 1 925 (-18 %). Vor allem Krankenhäuser mittlerer Größe waren davon betroffen, während die Anzahl kleiner, meist privat geführter Spezialkliniken deutlich zunahm. Die Zahl der Krankenhausbetten schrumpfte im gleichen Zeitraum von rund 628 700 auf 498 200 (-21 %). Diese Entwicklung ging einher mit einem tiefgreifenden Wandel in der Krankenhausversorgung selbst. Verführte die Abrechnung nach Tagespflegesätzen noch dazu, den Aufenthalt der Patienten im Krankenhaus über das medizinisch Notwendige hinaus zu verlängern, so lösten die Reformen einen entgegengesetzten Trend aus: Die durchschnittliche Verweildauer sank zwischen 1993 und 2018 von 12,6 auf 7,2 Tage je Behandlungsfall. Zugleich stieg die Zahl der vollstationär behandelten Patienten (Fälle) von 15,2 auf 19,4 Millionen. Um die Versorgung der Patienten kümmerten sich 2018, in Vollzeitkräfte umgerechnet, rund 164 600 Ärztinnen und Ärzte sowie 331 400 Pflegekräfte; hinzu kamen 154 800 medizinisch-technische Beschäftigte sowie Verwaltungs- und Wirtschaftspersonal.

Das Krankenhausstrukturgesetz (2016) führte eine qualitätsbezogene Vergütung der Krankenhausleistungen ein, die eine stärkere Spezialisierung der Kliniken und die Schließung oder Umwandlung weniger leistungsfähiger Abteilungen und Häuser bewirken soll. Mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (2020) investiert der Bund 3 Mrd Euro in die Digitalisierung an den Krankenhäusern. Das während der Corona-Pandemie beschlossene „Sofortprogramm Pflege“ (2020) soll die Personalausstattung und die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte an Krankenhäusern (und in Altenheimen) verbessern.

Ausgabe: 10/2020
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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