Die Linke

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Infografik Nr. 095045

Die LINKE hat sich als feste Größe im Parteiensystem der Bundesrepublik etabliert. Die Akzeptanz als möglicher Koalitionspartner blieb ihr auf Bundesebene bisher aber verwehrt. Die Partei sieht sich a ...

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Die LINKE hat sich als feste Größe im Parteiensystem der Bundesrepublik etabliert. Die Akzeptanz als möglicher Koalitionspartner blieb ihr auf Bundesebene bisher aber verwehrt. Die Partei sieht sich als Teil der europäischen Linken und der Friedensbewegung. Ihre politische Tradition führt sie auf die deutsche und internationale Arbeiterbewegung in der Linie Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts zurück. Sie bekennt sich zu einem demokratischen Sozialismus und strebt nach einer sozial gerechteren Gesellschaft.

In Ostdeutschland liegen ihre Wurzeln in der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), der Staatspartei der früheren DDR. Nach den Umwälzungen im Herbst 1989 hatte die SED auf Beschluss der DDR-Volkskammer vom 1.12.1989 ihre "führende Rolle" verloren. Im gleichen Monat entschieden sich die SED-Mitglieder mehrheitlich gegen die Auflösung und für eine Erneuerung der Partei von innen. Der Name wurde zu SED - Partei des demokratischen Sozialismus (PDS) erweitert; noch 1990 entfiel der belastete Namensbestandteil ganz. Gestützt auf ein dichtes Organisationsnetz, trat die PDS (ab 2005: Linkspartei.PDS) mit wachsendem Erfolg als "Ostpartei" auf, die die besondere sozioökonomische Situation in Ostdeutschland und die bestehenden Ost-West-Differenzen aufgriff und damit zum Sprachrohr der Befindlichkeiten in den neuen Ländern wurde. Das Rollenverständnis der Partei schwankte jedoch, wie auch in der Debatte um das Chemnitzer Programm von 2003 deutlich wurde: Tradition und demokratische Moderne, SED-Kritik und rückwärtsgewandte "Ostalgie", eine dezidiert antikapitalistische Haltung und die Anerkennung der Marktwirtschaft trafen darin aufeinander. Der strikte Oppositionskurs wich jedoch der Bereitschaft, sich - wie schon in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin - an Koalitionen zu beteiligen und Regierungsverantwortung zu übernehmen. In Westdeutschland hatten sich nach In-Kraft-Treten der Arbeitsmarkt- und Sozialreformen der Agenda 2010 Gewerkschafter, Funktionäre und enttäuschte Parteimitglieder (vor allem der SPD und der GRÜNEN) in zwei Initiativen gesammelt, die 2005 zu einer Partei mit dem sperrigen Namen Arbeit und soziale Gerechtigkeit - Die Wahlalternative (WASG) fusionierten und sich dem Kampf gegen Sozialabbau und für Chancengleichheit verschrieben.

2007 einigten sich Linkspartei.PDS und WASG auf "Programmatische Eckpunkte" und schlossen sich zusammen. Unter dem Namen DIE LINKE gelang es der neuen Partei, sich vom Image einer rein ostdeutschen Regionalpartei zu lösen und mit großer Resonanz gerade die so genannten Modernisierungsverlierer im Westen wie im Osten anzusprechen. Nach wie vor haftet ihr aber der Vorwurf an, mangelnde Distanz zum DDR-Unrecht zu zeigen.

Ausgabe: 12/2009
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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