Bevölkerungsentwicklung in den USA 1910-2020

Bevölkerungsentwicklung in den USA 1910-2020

Infografik Nr. 853511

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Nach der jüngsten Volkszählung vom 1. April 2020 lebten in den USA 331,4 Millionen Menschen – gegenüber dem Zensus von 2010 ergab das einen Bevölkerungszuwachs von 7,4 %. Im Vergleich zu anderen Industriestaaten ist diese Rate immer noch beachtlich. Die Bevölkerung der EU-27 etwa nahm zwischen 2010 und 2020 nur um rund 1,5 % zu. Doch für die USA war diese Wachstumsrate die zweitniedrigste seit Beginn der Volkszählungen im Jahr 1790. Nur in den 1930er Jahren war die US-Bevölkerung noch etwas langsamer gewachsen (um 7,3 %) – damals eine nur temporäre Folge der „Großen Depression“, an die sich schon in den 1940er Jahren wieder ein Bevölkerungsboom anschloss. Die jüngste Verlangsamung ist dagegen Ausdruck eines längerfristigen Trends: Das Altern der (vor allem weißen) Bevölkerung, sinkende Geburtenraten und zuletzt auch eine verringerte Zuwanderung, die – ähnlich wie in der EU – der eigentliche
Motor des Bevölkerungswachstums ist. Ursachen für die zahlenmäßig schwächere Zuwanderung in der letzten Dekade waren die Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007/08 sowie ab 2017 die Zuwanderungsbeschränkungen seitens der Trump-Administration.

Die Bevölkerungsentwicklung fällt aber regional stark unterschiedlich aus. Lagen die Boomgebiete bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts im Nordosten der USA, so weisen die West- und Südstaaten seitdem eine wesentlich stärkere Bevölkerungsdynamik auf. Vom Bevölkerungszuwachs der Jahre 2010 bis 2020 entfielen allein 6,3 Mio auf die Großregion South Atlantic mit Florida als größtem Bundesstaat. Ein Plus von 4,4 Mio Einwohnern verzeichnete die Region West South Central; zu ihr gehört Texas, der Bundesstaat mit dem zahlenmäßig größten Bevölkerungsgewinn dieses Jahrzehnts (+ 4,0 Mio). Die Region Pacific wuchs um 3,8 Mio Einwohner. Waren es früher vor allem Rentnerinnen und Rentner, die in den „sun belt“ der USA zogen, um dort ihren Ruhestand zu verbringen, kamen in jüngerer Zeit vorwiegend Zuwanderer hispanischer Herkunft hinzu, die sich in den südlichen Bundesstaaten niederließen.

Demgegenüber beschränkte sich die Bevölkerungszunahme im gesamten Nordosten – in den Regionen East North Central, Middle Atlantic und New England – auf gerade einmal 3,2 Mio Einwohner. Eine Ursache davon ist der Strukturwandel seit den 1970er Jahren, in dessen Folge Arbeitsplätze in der Industrie und im Bergbau verloren gingen. Der „Industriegürtel“ von den Großen Seen bis zu den Metropolen an der Ostküste wurde so zum „Rostgürtel“. In drei Bundesstaaten schrumpfte die Bevölkerung sogar: Zwei davon – Illinois und West Virginia – lagen in besagtem „Rostgürtel“ und einer – Mississippi – im Süden.

Ausgabe: 06/2021
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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