Die Unfallbilanz eines Jahres

Die Unfallbilanz eines Jahres

Infografik Nr. 280268

Die Unfallbilanz eines Jahres

In Deutschland werden jährlich etwa 10% der Bevölkerung bei einem Unfall verletzt, Bagatellunfälle nicht mitgerechnet. Zu dieser Aussage gelangt di ...

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Die Unfallbilanz eines Jahres

In Deutschland werden jährlich etwa 10% der Bevölkerung bei einem Unfall verletzt, Bagatellunfälle nicht mitgerechnet. Zu dieser Aussage gelangt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) nach Auswertung von Statistiken und Schätzungen, die über die Unfallhäufigkeit in den verschiedenen Lebensbereichen vorliegen. Da es keine einheitliche Unfallberichterstattung gibt, lässt sich auf diese Weise wenigstens ein grober Überblick über das Unfallgeschehen gewinnen.

Die meisten Unfälle – das mag auf den ersten Blick überraschen – passieren nicht auf den Straßen oder am Arbeitsplatz, sondern während der Freizeit und im Haushalt. In diesen vermeintlich risikoarmen und geschützten Bereichen kam es 2012 zu insgesamt rund 6 Millionen Unfällen mit Verletzungsfolgen. Etwa 1,3 Mio Unfälle ereigneten sich in der Schule und 1,0 Mio am Arbeitsplatz. Außerdem gab es etwa 0,4 Mio Verkehrsunfälle, bei denen Menschen ernsthaft zu Schaden kamen. Auch als Schauplatz tödlicher Unfälle stehen Freizeit und Haushalt weit im Vordergrund. Während die Häufigkeit schwerer Verkehrsunfälle seit Jahren zurückgeht, verläuft die Entwicklung im privaten Bereich gerade entgegengesetzt. Mit zunehmenden Freizeitaktivitäten wächst offenbar das Risiko, im privaten Umfeld einen Unfall zu erleiden. So starben 2012 von den insgesamt rund 20800 Unfalltoten allein 8273 bei Freizeit-, Sport- und Spielunfällen und fast ebenso viele (8158) kamen im häuslichen Bereich ums Leben, während die Zahl der Verkehrstoten auf 3817 sank.

Unfälle im privaten Bereich geschehen zumeist beim Gehen, Laufen, Klettern oder Steigen, wo man leicht einmal fallen, stolpern oder hängen bleiben kann. Verletzungen durch scharfe oder spitze Gegenstände, Zusammenstöße oder eine Überbeanspruchung des Körpers sind weitere häufig auftretende Unfallerscheinungen. Ursache eines Unfalls ist in vielen Fällen Unaufmerksamkeit, leichtsinniges Verhalten oder Erschöpfung. Oft sind auch äußere Einflüsse (z.B. Glätte) im Spiel, wenn ein Unfall geschieht.

Wie das Robert-Koch-Institut in einer repräsentativen Befragung (GEDA 2010) ermittelte, sind Männer von Unfällen deutlich häufiger betroffen als Frauen (62 : 38). Je jünger sie sind, desto größer ist die Unfallhäufigkeit. So hatte sich im Lauf eines Jahres jeder fünfte Mann zwischen 18 und 29 Jahren mindestens eine Unfallverletzung zugezogen, die ärztlich versorgt werden musste. Die gesundheitsökonomischen Folgen des Unfallgeschehens wiegen schwer: Für die Behandlung von Unfällen müssen etwa 5 % der direkten Krankheitskosten aufgewandt werden; 15 % der Ausfalltage berufstätiger Männer entfallen auf sie.

Ausgabe: 11/2014
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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