Fleischerzeugung und Fleischverzehr in Deutschland

Fleischerzeugung und Fleischverzehr in Deutschland

Infografik Nr. 307801

Der Fleischverzehr in Deutschland geht seit einigen Jahren deutlich zurück. Noch ist nicht ausgemacht, ob es sich dabei nur um einen kurzlebigen Trend oder eine dauerhafte Veränderung des Ernährungsverhaltens handelt. Machen Sie sich anhand der Zahlen zur Fleischproduktion und zum Fleischkonsum selbst ein Bild!

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Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb Fleisch in Deutschland auf Jahre hinaus ein knappes und teures Nahrungsgut, das sich die meisten Haushalte nur gelegentlich leisten konnten. Das änderte sich mit der Ausweitung der landwirtschaftlichen Produktion und dem allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung der 1950er und 1960er Jahre. Fleisch wurde nun für immer mehr Verbraucher erschwinglich, der Fleischkonsum entwickelte sich zum Symbol des wachsenden Wohlstands. Über drei Jahrzehnte stieg der Pro-Kopf-Verzehr fast kontinuierlich an: von 26,2 kg im Jahr 1950 auf 70,3 kg (1988). Erst dann flachte die Verbrauchsentwicklung ab. Nach der deutschen Einigung pendelte sich der durchschnittliche Fleischkonsum pro Kopf und Jahr knapp über 60 kg ein. 2019 sank er mit 59,0 kg erstmals unter diese Marke und erreichte nach weiteren Rückgängen 2022 mit 52,2 kg einen vorläufigen Tiefstand.

Offenbar handelt es sich dabei um eine dauerhafte Änderung der Verzehrgewohnheiten. Fleisch bleibt zwar beliebt, aber nur noch 20 % der Verbraucher haben täglich Fleisch- oder Wurstwaren auf dem Teller (gegenüber 34 % im Jahr 2015). Auf der anderen Seite hat der Anteil derjenigen, die sich als Veganer oder Vegetarier fleischfrei ernähren, auf rund 10 % zugenommen. Zudem gehen viele Verbraucher mit ihrem Fleischverzehr bewusster um, achten beim Einkauf auf Herkunft und Haltungsbedingungen der Tiere und setzen mehr auf Qualität als auf Quantität der Produkte. Ob dabei gesundheitliche Überlegungen oder ethische Bedenken im Vordergrund stehen, ist kaum zu entscheiden.

Bei den Konsumenten ist Fleisch vom Schwein nach wie vor am beliebtesten. Laut Statistik des Bundeslandwirtschaftsministeriums verzehrte jeder Bundesbürger 2022 im Schnitt 28,2 kg Schweinefleisch. An zweiter Stelle folgte Geflügelfleisch (12,3 kg, davon 9,0 kg Huhn), dann erst Rind- und Kalbfleisch (9,4 kg). Die weiteren Fleischsorten (wie Schaf- und Ziegenfleisch, Kaninchen, Wild) fielen demgegenüber mit 2,2 kg kaum ins Gewicht.

Nicht nur der Fleischkonsum, auch die Fleischproduktion und damit die Zahl der Schlachtungen ging zuletzt deutlich zurück. 2023 wurden in den gewerblichen Schlachtbetrieben insgesamt rund 750 Millionen Tiere geschlachtet, darunter 43,8 Mio Schweine, 3,0 Mio Rinder und Kälber und 702,2 Mio Hühner und anderes Geflügel. Die Gesamtmenge des erzeugten Fleisches lag bei 6,8 Mio Tonnen (Schlachtgewicht). Davon entfielen 4,2 Mio t auf Schweinefleisch, 1,0 Mio t auf Rind- und Kalbfleisch sowie 1,6 Mio t auf Geflügelfleisch.

Ausgabe: 03/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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