Der Kalte Krieg

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Infografik Nr. 621073

Der Kalte Krieg

Als Kalten Krieg bezeichnet man die Konfrontation zwischen den Machtblöcken des Westens und des Ostens in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg. Gemeinsam hatten d ...

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Der Kalte Krieg

Als Kalten Krieg bezeichnet man die Konfrontation zwischen den Machtblöcken des Westens und des Ostens in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg. Gemeinsam hatten die westlichen Demokratien und die kommunistische Sowjetunion 1945 den Sieg über Deutschland und Japan davongetragen, aber ihr Zweckbündnis wies schon bald tiefe Risse auf. Im Ringen um Einflusszonen auf dem europäischen Kontinent standen sich beide Seiten bald misstrauisch und zunehmend feindselig gegenüber. Vor diesem Hintergrund wurde 1947 der Begriff „Kalter Krieg“ geprägt und durch das gleichnamige Buch Walter Lippmans in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeführt. Schon ein Jahr zuvor stellte Winston Churchill angesichts der kommunistischen Machtübernahme in den Staaten Osteuropas fest, ein „Eiserner Vorhang“ habe den Kontinent geteilt. Die Antwort der USA, die sich anders als nach dem ersten Weltkrieg nicht in die weltpolitische Isolation zurückzogen, bestand in einer Politik der Eindämmung des kommunistischen Expansionsstrebens, wie sie in der sogenannten Truman-Doktrin 1947 formuliert wurde.

In der Folge nahm der Ost-West-Konflikt an Schärfe zu. Beide Großmächte – die USA im Westen, die Sowjetunion im Osten – schlossen sich mit ihren Verbündeten zu politisch-militärischen Blöcken zusammen, die jeweils große Teile der Welt beherrschten. Die meist aus ehemaligen Kolonien hervorgegangenen Entwicklungsländer bildeten daneben die blockfreie „Dritte Welt“. Als Konflikt zwischen gegensätzlichen Politik- und Gesellschaftssystemen war der Kalte Krieg stark ideologisch aufgeladen und erstreckte sich auf nahezu alle Sphären; er wurde auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet ausgetragen, setzte eine Spirale des Wettrüstens in Gang, arbeitete mit propagandistischen und geheimdienstlichen Mitteln und machte auch vor Wissenschaft und Sport nicht Halt. Im Lauf der Jahrzehnte entlud er sich mehrfach in erbitterten Stellvertreterkriegen in anderen Teilen der Welt, doch wurde eine unmittelbare militärische Auseinandersetzung zwischen den Blöcken bis zuletzt vermieden. Da beide Seiten über große Atomwaffenarsenale verfügten, hätte ein Krieg aller Wahrscheinlichkeit nach zur gegenseitigen Auslöschung geführt.

Das Ende des Kalten Kriegs wurde 1985 eingeleitet, als Michail Gorbatschow an die Spitze der sowjetischen Führung aufstieg. Seine Reformpolitik strahlte auf die ost- und mitteleuropäischen Satellitenstaaten ab, die sich 1989 von ihren kommunistischen Regimes befreiten. In einem glücklichen Moment der Geschichte erklärten die Staats- und Regierungschefs Nordamerikas und Europas den Kalten Krieg, der die zweite Hälfte des 20. Jh. überschattet hatte, in der Charta von Paris (1990) feierlich für beendet.

Ausgabe: 04/2014
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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